Mineralwolle

Mineralwolle bezeichnet einen weichen Werkstoff aus künstlich hergestellten mineralischen Fasern. Je nach Ausgangsmaterial unterscheidet man Schlackenwolle, Glaswolle und Steinwolle.

Mineralwolle wird vorwiegend als nichtbrennbarer Dämmstoff für die Wärmedämmung von Häusern eingesetzt. In der Industrie wird sie insbesondere als Schall- und Brandschutz eingesetzt, z.B. zum Einhüllen von Tanks, Behältern, Heizkesseln und Turbinen. Mineralwolle wird meist als Vliesstoff hergestellt oder in der stärkerer Verdichtung als Platten. Darüber hinaus wird Steinwolle auch als erdeloses Substrat zur Hydrokultur im industriellen Gemüse- und Zierpflanzenanbau eingesetzt.

Herstellung

Für die Herstellung von Mineralwolle gibt es drei Grundverfahren, das Ziehverfahren, das Blasverfahren und das Schleuderverfahren. Heute werden die Verfahren auch häufig kombiniert zum Schleuder-Ziehverfahren oder Schleuder-Blasverfahren.

Bei allen Verfahren werden die Rohstoffe zwischen 1.200 und 1.600 Grad Celcius geschmolzen.

Eigenschaften

Mineralwolle ist beständig gegen Schimmel, Fäulnis und Ungeziefer.

Während Steinwolle eine hohe Temperaturbeständigkeit von in der Regel 1000°C hat, liegt diese bei konventioneller Glaswolle üblicherweise bei ca. 700°C. Diese Eigenschaft hat Auswirkungen auf die Eignung des Dämmstoffes bei Abschottungen bzw. bei der Dämmung von Tragwerken. Aus brandschutztechnischen Gesichtspunkten kann daher bei Abschottungen (z. B. bei Leitungsdurchführungen) bzw. bei der Dämmung von nicht feuerwiderstandsfähigen Tragwerken (i. d. R. Stahl- oder Holztragwerke) der Einsatz der höher temperaturbeständigen Steinwolle notwendig werden.

Steinwolle hat ein höheres akustisches Dämmvermögen und unter oxidierenden Bedingungen auch eine hohe thermische Stabilität. Steinwolle ist biolöslich in der menschlichen Lunge und stellt somit keine Gesundheitsgefahr dar.

Glaswolle ist komprimierbar; Steinwolle dagegen nicht oder kaum. Steinwolle hat eine höhere Rohdichte als Glaswolle; sie wiegt bis zu 200 kg/m³. Folgen sind:

  • Höheres Eigengewicht der mit ihr errichteten Konstruktionen (Dächer, Wände),
  • Veränderter sommerlicher Wärmeschutz: Eine Steinwollschicht in einem Steildach oder auf der obersten Geschossdecke wird von der Hitze im Laufe des Tages aufgewärmt. Je dicker die Platte, desto zeitverzögerter wird diese Wärme an die darunterliegende Decke abgegeben.

Energiebedarf

Die Herstellung von Mineralwolle benötigt viel Energie. Die Gütegemeinschaft Mineralwolle e. V. nennt für

  • Steinwolle einen Primärenergiegehalt von 150-400 kWh/m³
  • Glaswolle einen Primärenergiegehalt von 250-500 kWh/m³
  • (zum Vergleich: Polystyrolpartikelschaum (EPS) hat 200-760 kWh/m³; Polystyrolextruderschaum (XPS) hat 450-1000 kWh/m³)

Weitere Informationen unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Mineralwolle


Seite „Mineralwolle“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 17. März 2015, 14:30 UTC.


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