Blech

Als Blech wird ein flaches Walzwerkfertigprodukt aus Metall bezeichnet, das als Tafel ausgeliefert wird. Beinahe jedes Metall kann zu Blech verarbeitet werden. Besonders dünne Bleche (in der Regel mit einer Dicke unter 60 µm) werden als Folie bezeichnet, wie dies für Stanniol, Aluminiumfolie oder Blattgold zutrifft.

Verwendungsbereiche

  • Haushaltsgerätebau
  • Automobilbau
  • Maschinenbau
  • Rohrleitungsbau
  • Schienenfahrzeugbau
  • Schiffbau inklusive Offshorebauwerken
  • Stahl- und Brückenbau

Herstellungsverfahren

Warmwalzen

Für das Warmwalzen gibt es zwei Möglichkeiten der Technologie.

Reversierendes Verfahren

Das reversierende oder auch Quartowalzen findet vor allem für Grobbleche mit Dicken ≥ 5 mm und Breiten ≥ 2000 mm Anwendung. Für spezielle Anwendungen werden noch Feinbleche reversierend gewalzt, z. B. um eine bestimmte Textur zu erzeugen.

Kontinuierliches Verfahren (Warmbreitband)

Hierbei werden dünnere Brammen von etwa 100 bis 200 mm Dicke auf hintereinander geschalteten Walzgerüsten (etwa fünf bis sieben Walzgerüste) auf die erforderliche Dicke (gewöhnlicherweise von 2 bis 15 mm Dicke) heruntergewalzt. Hierbei erhält das Produkt Längen von mehr als 300 m, die durch Scheren auf die bestellte Länge geteilt oder auf so genannte Coils aufgewickelt werden. Das Warmbreitbandverfahren wird für Breiten von 500 bis 2000 mm in den oben genannten Dicken verwendet. Hierbei ist festzustellen, dass es in gewissen Dickenbereichen durchaus Überschneidungen in den Herstellungsverfahren gibt. Beispielsweise kann ein Stahlblech, das eine Abmessung von 10 mm Dicke, 2.000 mm Breite und 12.000 mm Länge besitzen soll, durchaus als kontinuierlich warmgewalztes oder als reversierend gewalztes Produkt hergestellt werden.

Kaltwalzen

Kaltwalzen ist ein Verfahren, das dem Warmwalzen nachgeschaltet ist. Um kaltgewalztes Material im Dickenbereich ≤ 2,99 mm herzustellen, benötigt man als Vorprodukt warmgewalztes Material.

Bearbeitung

Die Bearbeitung im flachen Zustand, insbesondere das Zuschneiden der Bleche erfolgt durch Autogenschneiden, Plasmaschneiden, Laserschneiden, Wasserstrahlschneiden, Nibbeln (Stanzen), Scherschneiden oder Sägen. Weitere spezielle Werkzeuge sind die Blechschere und Blechtafelschere.

Nachgeschaltete Prozesse sind vor allem Tiefziehen, Biegen, Bohren, Punzierung, Kragenziehen, Walzprofilieren oder Rundwalzen. Neben der Bearbeitung von einzelnen Blechteilen ist auch das Verbinden (Fügen) von Blechen von Bedeutung. Hier kommen folgende Verfahren zum Einsatz: Schweißen, Löten, Nieten, Falzen, Schrauben, Kleben und Durchsetzfügen.

Durch mechanische Bearbeitung oder Wärmebehandlung, insbesondere aber auch während des Walzprozesses können sich Bleche leicht verformen. Es entstehen ungewollte Unebenheiten. In Abhängigkeit von der Dicke und dem Werkstoff der Bleche, können diese Unebenheiten auf hydraulischen Richtpressen oder Rollenrichtanlagen beseitigt werden. Diesen Prozess nennt man Richten. Walzwerke und spezielle Dienstleister setzen Richtanlagen häufig im direkten Nachgang zum Walzprozess ein. Die Ebenheitstoleranzen werden in der DIN EN 10029 beschrieben. Diese unterscheidet insbesondere in normale (Klasse N) und eingeschränkte Ebenheitstoleranzen (Klasse S).

Weitere Informationen unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Blech


Seite „Blech“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 29. November 2014, 13:20 UTC.


Zurück zur Werkstoffkunde

Zuletzt angesehen